Gottvater, ein Engel mit dem Flammenschwert zu Eva gewandt, ein anderer Engel mit einem Zweig zu Maria gewandt

Katholischer Katechismus

Diese Art der Predigt ist die dämonischste

Warum das öffentliche und autoritative Predigen wider den heiligen Geist verheerende Folgen hat:

Die Sünden der Bosheit sind diejenigen, welche man, so zu sagen, kaltblütig und ohne dazu durch die Unwissenheit oder die Leidenschaft oder die Versuchung oder die Gewohnheit verleitet zu werden, begeht, so daß der Wille aus eigener Selbstbestimmung in die Begehung derselben einwilligt; man sagt, diese Sünden seien wider die Person des heiligen Geistes, welchem man insbesondere die Eigenschaft der Güte, die der Bosheit entgegen gesetzt ist, zuschreibt. Es gibt auch gewisse, mehr oder minder schwere Sünden, welche man Sünden wider den heiligen Geist nennt, wiewohl man zu denselben entweder durch die Versuchung oder durch die Leidenschaft verleitet werden kann.

1. Vermessentliches Vertrauen auf die falsche Barmherzigkeit Gottes

Man macht sich der Vermessenheit schuldig:

1) wenn man statt auf die göttliche Güte zu hoffen, in sich selbst Vertrauen setzt, mit der Überzeugung, daß man aus eigenen Kräften fähig ist, den Versuchungen zu widerstehen, um zum Heil zu gelangen; wie wenn Jesus Christus uns nicht erklärt hätte, daß wir ohne ihn nichts vermögen (Joh. 15, 5);

2) wenn man sich von der Barmherzigkeit Gottes berechtigt hält, im Laster leben und beharren zu dürfen, wobei man sich schmeichelt, einst Buße zu tun; wie wenn die Langmut Gottes für uns ein Beweggrund wäre, ihn zu beleidigen und nicht zu ihm zurück zu kehren (Judith 8, 14). Diese Sünde, welche eine Frucht des Stolzes ist, schließt in sich die offenbarste Verachtung der Gaben des heiligen Geistes; sie schändet die göttliche Güte auf eine ganz besondere Weise, und sie ist eine von jenen Sünden, für welche man am schwersten Verzeihung erlangen kann.

2. In der Unbußfertigkeit verharren

Die Unbußfertigkeit, um welche es sich hier handelt, hat einige Beziehung mit der Verstocktheit, …; sie besteht in dem festen Willen, sich nicht zu bekehren; es ist klar, daß, so lange ein solcher Wille besteht, jede Versöhnung mit Gott durchaus unmöglich ist. Was die endliche, d. h. jene Unbußfertigkeit betrifft, in welcher man bis zum letzten Lebenshauch verharrt, so führt diese Sünde, weil sie durch ihre Größe das Übermaß aller anderen ist, zur Verwerfung; sie ist folglich ganz und gar unverzeihlich, und man kann auf sie die Worte Jesu Christi in ihrer ganzen Strenge anwenden: „Eine solche Sünde wird weder in diesem, noch im andern Leben vergeben werden“ (Matth. 12, 32).

3. Der erkannten christlichen Wahrheit widerstreben

Die erkannte Wahrheit angreifen, bekämpfen oder gar wohl ihr Widerstand entgegen setzen, sich weigern, sich zu ihr zu bekennen, nicht etwa aus Unwissenheit, sondern Hartnäckigkeit und reiner Bosheit, heißt unmittelbar den heiligen Geist, welcher der Geist der Wahrheit ist, angreifen… Es ist auch die Sünde der Irrlehrer, welche mit Hartnäckigkeit ihre falschen Lehrsätze behaupten.

aus: Ambrosius Guillois, Erklärung des Katechismus, Bd. 2, 1849, S. 545, S. 548, S. 549 – 550

Nach Ignatius von Antiochien wird derjenige, der „den Gottesglauben, für den Jesus Christus gekreuzigt wurde, durch schlechte Lehre verdirbt, in das unauslöschliche Feuer eingehen; desgleichen auch derjenige, der auf ihn hört“ (Eph 16, 2).

siehe auch den Beitrag: Auf Gottes Barmherzigkeit sündigen

siehe dagegen den Beitrag: Was heißt katholisch predigen