Der Papst trägt das Kreuz Christi, von seinen Feinden mit Steinen beworfen, von Christus glorreich empfangen; es zeigt das Leiden der Päpste und zugleich der Kirche

Rundschreiben der Päpste

Warum die Passion nur die wahre Kirche betrifft

Die Kirche ist Opfer, nicht Täter der Passion

Zunächst ist dies zu bedenken: Wie der Erlöser der ganzen Menschheit von denen, deren Heil zu wirken er auf sich genommen hatte, mit Anfeindungen, Verleumdungen und Qualen überhäuft wurde, so muss die von ihm gegründete Gemeinschaft auch hierin ihrem göttlichen Stifter ähnlich werden. Zwar leugnen Wir nicht, ja bekennen vielmehr mit Dank gegen Gott, dass es auch in unserer verworrenen Zeit nicht wenige gibt, die, obgleich getrennt von der Herde Jesu Christi, dennoch auf die Kirche wie auf einen einzigen Hort des Heiles schauen. Aber Wir wissen auch, daß die Kirche Gottes verachtet und hochmütig und feindselig geschmäht wird, nicht nur von solchen, die das Licht der christlichen Weisheit ablehnen und einer erbärmlichen Rückkehr zu den Lehren, Sitten und Einrichtungen einer heidnischen Vorzeit das Wort reden. Sie begegnet vielfach Verkennung, Gleichgültigkeit und selbst einem gewissen Überdruss und Abscheu auch bei vielen Christen, die sich durch den blendenden Schein des Irrtums bestricken oder von den Verlockungen und Verführungen der Welt umgarnen lassen. –
aus: Anton Rohrbasser, Pius XII. Mystici corporis, S. 409 – S. 410

7. Nun wisst ihr wohl, dass die tödlichsten Feinde der katholischen Religion immer einen erbitterten Krieg, aber ohne Erfolg, gegen diesen Stuhl geführt haben; sie sind sich keineswegs der Tatsache bewußt, dass die Religion selbst niemals taumeln und fallen kann, solange dieser Stuhl intakt bleibt, der Stuhl, der auf dem Felsen ruht, den die stolzen Tore der Hölle nicht stürzen können [1] und in dem es die ganze und vollkommene Festigkeit der christlichen Religion gibt [2]. –
aus: Pius IX.: Inter Multiplices (Quelle: Papal encyclicals)

(1) Der heilige Augustinus in Psal contr. Teil. Donat.
(2) Synodalbrief von Johannes von Konstantinopel ad Hormisd. Pont.

Die Leiden werden verursacht durch von der Kirche Abgefallene

Kindlein, es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehört habt, wird der Widerchrist kommen, ja schon jetzt sind viele Widerchristen geworden, woraus wir erkennen, daß die letzte Stunde ist.
Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so würden sie bei uns geblieben sein; aber an ihnen zeigt sich, daß nicht Alle von uns sind. (1. Joh. 2, 18-19)

Anmerkung von Allioli: Es sind auch schon seine Vorläufer, die falschen Lehrer, vorhanden, woraus wir erkennen, daß die letzte Periode wirklich eingetreten ist.

Die wahre Kirche wird von Gott vor Irrtum geschützt

Sicher geschieht es nicht ohne ein Wunder der göttlichen Allmacht, dass die Kirche als geheimnisvoller Leib Christi niemals ihre heilige Lehre, ihre heiligen Gesetze und Ziele preisgibt, obwohl die Unbotmäßigkeit um sich griff und allenthalben der Abfall unter ihren Mitgliedern einriss; diese Allmacht bewirkt es, dass sie aus den Ursachen dieser Vorgänge gleiche Ergebnisse und Vorteile gewinnt und dass sie aus dem Glauben und der Gerechtigkeit der Mehrzahl ihrer Mitglieder die reichlichen Früchte des Heiles erntet. Hier ist ein weiterer Beweis für ihr göttliches Leben: Trotz einer großen Anzahl verderblicher Meinungen und trotz der bunten Menge der Irrtümer (sowie der riesigen Armee von Rebellen) bleibt die Kirche „als Säule und Grundfeste der Wahrheit“ unveränderlich und beständig, mit dem einheitlichen Bekenntnis des Glaubens, mit der Teilnahme an den gleichen Heilmitteln, mit ihrer göttlichen Verfassung, ihrer Regierungstätigkeit und Sittenlehre. –
aus: Pius X. Editae Saepe (Quelle: Papal encyclicals)

Die Kirche ist durch ihre wahren Päpste vor Irrtum geschützt

Aus diesen Ereignissen sollten die Menschen erkennen, dass alle Versuche, das „Haus Gottes“ zu überwältigen, vergeblich sind. Denn das ist die Kirche, die auf Petrus, dem „Felsen“, gegründet ist, nicht nur im Namen, sondern in der Wahrheit. Dagegen „werden die Tore der Hölle nicht siegen“ [Mt 16,18], „denn sie gründet sich auf einem Felsen“ [Mt 7,25; Lk 6:48]. Es hat noch nie einen Feind der christlichen Religion gegeben, der sich nicht gleichzeitig im bösen Krieg mit dem Stuhl Petri befand, denn während dieser Stuhl stark blieb, war das Überleben der christlichen Religion gesichert. Wie der heilige Irenäus offen allen verkündet:: „Durch die Ordnung und Nachfolge der römischen Päpste sind die Überlieferungen der Apostel in der Kirche und die Verkündigung der Wahrheit zu uns gekommen. Und dies ist der vollste Beweis dafür, dass es der eine und selbe lebensspendende Glaube ist, der in der Kirche seit der Zeit der Apostel bis jetzt bewahrt und in Wahrheit weiter gegeben wurde “ [ Adversus haereses, Bch. 3, Kap. 3]. –
aus: Papst Pius VII., Enzyklika Diu Satis (Quelle: Papal encyclicals)