Antichrist und Neue Kirche
Der Christus von Paul Roca und Teilhard de Chardin
Roca schreibt:
Meine Ansicht ist, dass die Menschheit mit Christus in einer viel wirklicheren Weise zusammenfällt als das, was die Mystiker bisher geglaubt hatten. Wenn Christus-Mensch, als fleischgewordenes Wort, der einzige Sohn Gottes ist, so ist Er auch das ganze Universum und vor allem die ganze Menschheit oder, besser gesagt, die unzählige Reihe der reisenden Menschheit.
Hier haben wir den Ursprung des teilhardianischen kosmischen Christus. Ungeachtet der Verleugnung durch die Eingeweihten wurde dieses Konzept, wonach sich der Progressivismus mit allen Religionen im immanenten Gott des Pantheismus verbindet und verschmilzt, innerhalb der jüdisch-freimaurerischen Höhlen ausgearbeitet.
Eine Inkarnation der unerschaffenen Vernunft in die geschaffene Vernunft, eine Manifestation des Absoluten in das Relative, der persönliche Christus ist ein zentrales Symbol, eine Art von physikalischer Hieroglyph, der immer in besonderer Weise spricht und handelt. Er ist der Mensch-Buch, erwähnt von beiden, der Kabbala und der Apokalypse.
Was die Weisen die Evolution nennen, nennen die erleuchteten Priester Erlösung, frei von den Forderungen des Leibes (disincarnate), Tod und Aufstieg. (Glorious Centennial, S. 237).
Auf dem Internationalen Spiritualisten-Kongress, der vom 9. bis 16. September 1889 im Grand Orient von Frankreich unter der Ehrenpräsidentschaft der Herzogin von Pomar stattfand, sagte Kanoniker Roca:
MEIN CHRISTUS IST NICHT DER VATIKANISCHE CHRISTUS
Mit der Welt und weil Er die Welt ist, entwickelt sich Christus und wird verwandelt. Niemand wird in der Lage sein, Christi Wirbelwind zu stoppen. Niemand wird in der Lage sein, den Verlauf der Evolution zu bremsen, dass Christus auf der ganzen Welt anführt und alles überwältigen wird. Die Dogmen entwickeln sich damit, denn sie sind lebende Dinge, wie die Welt, wie der Mensch, wie alle organischen Wesen. Da sie Echos des kollektiven Gewissens sind, folgen sie, wie es geht, dem Verlauf der Geschichte.
Hier haben wir Teilhards integrale Evolution und auch das progressistische Dogma der Evolution. Es ist die Grundlage des Aggiornamento, wobei die Kirche als eine Weltfunktion betrachtet wird, die sich mit der Welt entwickelt und den Stadien der Welt, in der wir leben, anpaßt ist. Dogmen müssen sich mit der Welt entwickeln. Sie sind nicht unveränderliche Stücke der Wahrheit, sondern „Echos des kollektiven Gewissens“.
In seinem Buch „Das Ende der Alten Welt“ auf Seite 327 kündigte Roca die gegenwärtige Krise an:
Was wird in der Universalkirche vorbereitet? Keine Reformation. Ich wage es nicht, eine Revolution zu nennen, denn dieses Wort würde ungenau klingen, aber eine Evolution.
Roca sagt uns, dass es der Klerus ist, die Infiltratoren, die die Revolution in die Brust der Kirche bringen werden.
Die progressivistische Kirche ist nicht länger die traditionelle und apostolische Kirche. Die Infiltratoren, die fünfte Kolonne, das Trojanische Pferd, öffnete dem Feind die Tore.
Und wir Priester, lasst uns beten für den Segen und verherrlichen die wunderbare Aufgabe, die die Wissenschaft, Ökonomie und soziale Umgestaltung unserer religiösen Mysterien, Symbole, Dogmen und Sakramente bewirken. Vielleicht machen Sie sich nicht klar, dass unsere Formen veraltet und wir verschlissen sind. verlassen vom Geist und allein; unsere Hände sind voll von leeren Muscheln und toten Buchstaben. (Glorious Centennial, S. 102).
Rocas Worte haben den Geschmack der Gegenwart. Es scheint, dass progressistische Geistliche Wissenschaft, Wirtschaft und Soziologie wollen, um die Mysterien der Kirche zu „überwinden“ und so sagen sie, den Platz der Lehre, der sakramentalen und liturgischen Unbeweglichkeit durch soziologische und sozialisierende pastorale Aktivität einzunehmen. Dies ist die Art, wie sie aggiornamento interpretieren. Als Bestätigung wollen wir den Führer der „new wave“ Jesuiten, den teuflischen Teilhard de Chardin, Vater der post-konziliaren Kirche, zitieren. In seinem berühmten und ausdrücklichen Brief vom 4. Oktober 1950 an seinen Freund, den Ex-Dominikaner Max Corce, der die gleiche Lehre wie er bekannte, und der den Brief von Teilhard in seinem Buch, The Council and Teilhard, The Eternal and the Human (Messellier, ed., Neuchatel, Switzerland, pp. 196-198) veröffentlichte, sagte Teilhard:
Grundsätzlich betrachte ich, wie Sie es tun, dass die Kirche (wie jede lebende Realität nach einer Zeitspanne) ein Stadium des „Mausern“ oder notwendigen Reformation erreicht hat. Nach zweitausend Jahren ist das unvermeidlich. Die Menschheit ist im Prozess der Mauser. Wie konnte das Christentum versagen, gleichermaßen zu tun? Genauer gesagt bin ich der Ansicht, daß eine solche Reformation (eine viel tiefere als die des 16. Jahrhunderts) nicht nur eine Frage der Institutionen, sondern des Glaubens ist. In gewisser Weise hat sich unser Gottesbild entfaltet. Transversal, sozusagen, neben dem traditionellen und transzendentalen Gott von oben, erschien uns ein Gott vor einem Jahrhundert, der sich auf etwas „Ultra-Menschliches“ vorwärts bewegt. Für mich ist das alles. Für den Menschen ist die Frage, Gott zurückzudenken, nicht mehr in Bezug auf den Kosmos, aber in Bezug auf die Kosmogenese, Gott, der nur durch das Ende des Universums, welches erleuchtet ist und welchem irreversible Liebe von Ihm von innen gegeben wird, angebetet und erreicht werden kann. Ja, ja, die Aufwärts- und Abwärtsbewegungen sind von innen aufgebaut …
Im Einklang mit dem, was Roca sagte, und vielleicht, weil er seiner geheimen Schule folgte – denn beide gehörten zu den geheimen Konventikel, die damals wie jetzt Paris infizierten und von den Logen gehegt und gefördert wurden – Teilhard kündigt eine totale Reformation des Christentums an, eine tiefere als die des 16. Jahrhunderts. Die Menschheit und die Welt sind im Prozess der Mauser. Wie konnte das Christentum versagen, gleichermaßen zu tun? Als ob das Christentum das Werk der Menschen und eine Funktion menschlicher Veränderungen wäre!
Diese Reformation musste mit der Liturgie beginnen! Und sie führt nun in die Religion, deren Evangelium die „soziale Gerechtigkeit“ sein wird!
(aus: Sáenz y Arriaga [SJ], The New Montinian Church, 1985, S. 187 – S. 190)