Sichtbarkeit der Kirche
Wo finden wir die sichtbare Kirche Christi heute?
1. In den getauften Gläubigen
„Die katholische Kirche ist die Gesellschaft oder die Vereinigung aller Getauften, welche auf Erden leben und denselben Glauben sowie das Gesetz Christi bekennen, an denselben Sakramenten teilhaben und den rechtmäßigen Hirten gehorchen, besonders dem Obersten Hirten in Rom.“ (Katechismus Pius X.)
2. In den rechtmäßigen Hirten
„Die wahre Kirche heißt außerdem ‚apostolisch‘, weil sie ohne Unterbrechung bis zu den Aposteln hinaufreicht; weil sie alles glaubt und lehrt, was die Apostel geglaubt und gelehrt haben; und weil sie geleitet und regiert wird von ihren rechtmäßigen Nachfolgern.“ (Katechismus Pius X.)
Hirten, die als Häretiker, Apostaten, Irrlehrer und Kirchenzerstörer auftreten, agieren und lehren, sind keine „rechtmäßigen Nachfolger“ der Apostel.
Sie haben „aufgehört, rechtmäßige Bischöfe, Stellvertreter Christi zu sein“. Trennt sich ein Bischof vom (katholischen) Gesamtepiskopat, „so ist seine Gewalt erloschen; er betrügt seine Gemeinde, welche ihn vielleicht noch weiter als Bischof betrachtet und in der Kirche zu sein vermeint, während sie es tatsächlich nicht mehr ist“. (Katechismus Pius X.)
(siehe dazu das Kirchenrecht § 1325 § 2)
3. In der Heiligkeit der Lehren und Einrichtungen
„Die wahre Kirche muss heilig sein, d. h. sie muss solche Lehren und Einrichtungen haben, die die Menschen zur höchsten sittlichen Vollkommenheit, also zur Heiligkeit führen können.“ „Sobald ich also einer Kirche nachweisen kann, daß sie einen Grundsatz oder eine Einrichtung hat, wodurch die Vollkommenheit gehemmt wird, so ist erwiesen, daß sie nicht die wahre Kirche Christi ist.“ (Spirago, Katechismus)
Nur wo die Lehre der Kirche unverfälscht und einheitlich sowie Einheit in der Liturgie zu finden ist und Lehre wie Liturgie den Gläubigen „zur höchsten sittlichen Vollkommenheit“ führen kann, ist die wahre katholische Kirche zu finden.
Die Kirche Jesu Christi „ist als eine wahre und vollkommene Gesellschaft verfaßt, und man kann an ihr wie an einer juristischen Person Seele und Leib unterscheiden“. „Die Seele der Kirche besteht in dem, was sie an Innerlichem und Geistigem besitzt, das sind der Glaube, die Hoffnung, die Liebe, die Gaben der Gnade und des Heiligen Geistes und alle himmlischen Schätze, welche ihr durch die Verdienste Christi, des Erlösers, und der Heiligen zugeflossen sind.“ Ihr Leib „besteht in dem, was sie an Sichtbarem und Äußerlichem besitzt, sei es in der Versammlung ihrer Glieder, sei es im Kult, sei es in ihrem Lehramt, sei es in der äußeren Ordnung und Regierung““ (Katechismus Pius X.)