Katechismus – Geläufige Erläuterung der christlichen Lehre
Was ist der Akt des Glaubens eines Protestanten
Aus: Lektion XII. – Keine Erlösung außerhalb der römisch-katholischen Kirche
Q. Gab es jemals eine Zeit, in der Gott die Menschen sich selbst überlassen hat, um ihre eigene Religion zu gestalten, ihr eigenes Glaubensbekenntnis und ihre eigene Form der Anbetung zu erfinden?
A. Nein; von Anbeginn der Welt hat Gott auf Erden eine sichtbare Lehrautorität eingesetzt, der sich jeder Mensch unterwerfen sollte.
Q. Was folgt hieraus?
A. Daß die Protestanten, indem sie sich weigern, sich diesem göttlichen Lehramt zu unterwerfen, keinen göttlichen Glauben haben können.
Q. Was ist der Akt des Glaubens eines Protestanten?
A. O mein Gott, ich glaube nichts außer dem, was mein eigenes privates Urteil mir zu glauben sagt; deshalb glaube ich, dass ich Dein geschriebenes Wort – die Heilige Schrift – so auslegen kann, wie ich will. Ich glaube, daß der Papst ein Antichrist ist; daß jeder Mensch gerettet werden kann, vorausgesetzt, daß er ein ehrlicher Mensch ist; ich glaube, daß der Glaube allein zur Errettung ausreicht; daß gute Werke und Werke der Buße und die Beichte der Sünden nicht notwendig sind, usw.
Q. Ist dies ein Akt des göttlichen Glaubens?
A. Es ist vielmehr eine große Lästerung gegen Gott; es ist die Sprache Luthers, der sie, nach seinem eigenen Bekenntnis, vom Teufel gelernt hat.
Q. Wenn aber ein Protestant sagen würde: „Ich habe nichts mit Luther oder Calvin oder Heinrich VIII. oder John Knox zu tun; ich halte mich an die Bibel“, was würden Sie ihm antworten?
A. In diesem Fall nimmst du die Prinzipien und den Geist dieser Männer an und gehst nach ihnen, und du verwandelst das geschriebene Wort Gottes in das Wort eines Menschen.
Q. Wie das?
A. Weil jeder Protestant die Heilige Schrift auf seine eigene private Art und Weise auslegt, indem er ihr die Bedeutung gibt, die er ihr geben will, und so glaubt er, anstatt dem Wort Gottes zu glauben, eher seiner eigenen privaten Auslegung, die nur ein Menschenwort ist.
Q. Was ist nun der Mensch ohne göttlichen Glauben?
A. Ein solcher Mensch ist profan und ohne jede Religion; und weil er seinem souveränen Herrn jeden Gehorsam verweigert, wird er niemals seine Gegenwart genießen oder klar sehen, was er nicht bereit ist, demütig zu glauben.
Q. Wie machen die Protestanten einen Lügner aus Jesus Christus?
A. Jesus Christus sagt: „Höre die Kirche.“ „Nein“, sagen Luther und alle Protestanten, „höre die Kirche nicht, protestiere mit aller Kraft gegen sie!“
Jesus Christus sagt: „Wenn jemand die Kirche nicht hören will, so betrachte ihn als einen Heiden und Zöllner.“ „Nein“, sagt der Protestantismus, „wenn jemand die Kirche nicht hören will, so betrachte ihn als einen Apostel, als einen Gesandten Gottes.“
Jesus Christus sagt: „Die Pforten der Hölle werden meine Kirche nicht überwältigen.“ „Nein“, sagt der Protestantismus, „das ist falsch; die Pforten der Hölle haben die Kirche seit tausend Jahren und mehr überwältigt.“
Jesus Christus hat den heiligen Petrus und jeden Nachfolger des heiligen Petrus – den Papst – zu seinem Stellvertreter auf Erden erklärt. „Nein“, sagt der Protestantismus, „der Papst ist der Anti-Christ.“
Jesus Christus sagt: „Mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Matt. xi. 30. „Nein“, sagen Luther und Calvin, „es ist unmöglich, die Gebote zu halten.“
Jesus Christus sagt: „Willst du zum Leben eingehen, so halte die Gebote.“ Matt. xix. 17. „Nein“, sagen Luther und Calvin, „der Glaube allein, ohne gute Werke, genügt, um in das ewige Leben einzugehen.“
Jesus Christus sagt: „Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle gleichfalls umkommen.“ Lukas, iii. 3. „Nein,“ sagten Luther und Calvin, „Fasten und andere Werke der Buße sind nicht notwendig zur Genugtuung für die Sünde.“
Jesus Christus sagt: „Das ist mein Leib.“ „Nein“, sagte Calvin, „dies ist nur die Gestalt des Leibes Christi, es wird sein Leib, sobald ihr es empfangt.“
Jesus Christus sagt: „Ich sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet und eine andere heiratet, der bricht die Ehe; und wer die Scheidende heiratet, der bricht die Ehe.“ Matt. xix. 9. „Nein“, sagen Luther und alle Protestanten, zu einem verheirateten Mann, „du darfst dich von deiner Frau trennen, dich scheiden lassen und eine andere heiraten.“
Jesus Christus sagt zu jedem Menschen: „Du sollst nicht stehlen.“ „Nein“, sagte Luther zu weltlichen Fürsten, „ich gebe euch das Recht, euch das Eigentum der römisch-katholischen Kirche anzueignen.“
– die heilige katholische Kirche?
A. Nein; denn die Kirche Christi ist das Reich Gottes auf Erden, und wer dieses Reich verlässt, der schließt sich selbst aus dem Reiche Christi im Himmel aus.
Q. Haben die Protestanten die wahre Kirche Christi verlassen?
A. Das haben sie, in ihren Gründern, die die katholische Kirche entweder durch Stolz oder durch die Leidenschaft der Begierde und des Begehrens verlassen haben.
Q. Wer waren die ersten Protestanten?
A. 1. Martin Luther, ein schlechter deutscher Priester, der sein Kloster verließ, die feierlichen Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams brach, die er Gott gegenüber abgelegt hatte, eine Nonne heiratete und der Gründer der Lutheraner wurde.
2. Heinrich VIII., ein schlechter katholischer König von England, der seine Frauen ermordete und die Episkopalkirche oder anglikanische Kirche gründete.
3. Johannes Calvin, ein böser französischer Katholik, der der Gründer der Calvinisten war.
4. John Knox, ein schlechter schottischer Priester, der der Gründer der Presbyterianer oder Puritaner war.
Q. Welches große Verbrechen haben diese bösen Männer begangen?
A. Sie rebellierten gegen die Kirche Jesu Christi und brachten eine große Anzahl ihrer katholischen Landsleute dazu, ihrem schlechten Beispiel zu folgen.
Q. Was wird die Strafe derer sein, die sich vorsätzlich gegen die heilige katholische Kirche auflehnen?
A. Wie Luzifer und die anderen rebellischen Engel werden sie in die ewigen Flammen der Hölle geworfen werden.
Q. Wer hat uns dies zugesichert?
A. Jesus Christus selbst, der Sohn Gottes.
Q. Wie lauten seine Worte?
A. „Wer die Kirche nicht hören will, der sei für dich wie ein Heide und ein Zöllner.“ Matt. xviii. 17.
Q. Was sagt uns Jesus Christus mit diesen Worten?
A. Er sagt uns deutlich, dass derjenige, der nicht in seiner Kirche ist und ihr nicht gehorcht, vor ihm wie ein Heide und Zöllner ist.
Q. Was folgt hieraus?
A. Daraus folgt, dass, wie der Heide verdammt ist, so werden auch alle diejenigen verdammt sein, die außerhalb der Gemeinde Jesu Christi sterben.
Q. Kann ein Mensch gerettet werden, der zu stolz ist, sich dem Haupt der Kirche Christi zu unterwerfen, und Jesus Christus in seinem Stellvertreter – dem Papst – verachtet?
A. Er kann nicht; denn Jesus Christus sagt: „Wer euch (die Apostel und ihre Nachfolger) verachtet, der verachtet mich.“
Q. Verachten Protestanten Jesus Christus in der Person des heiligen Petrus und seiner Nachfolger?
A. Das tun sie; denn Luther hat sie gelehrt, daß, wer sich der Autorität des Papstes nicht widersetzt, nicht selig werden kann. 1 Vol. Germ. Edit., f. 353.
Q. Glaubst du, daß Christus den in den Himmel aufnehmen kann, von dem er verachtet wird?
A. Das ist unmöglich, und von einem solchen ist wahr, was der heilige Paulus sagt: „Wer der Kraft, die von Gott ist, widersteht, der widersteht dem Befehl Gottes. Und wer widersteht, der erwirbt sich selbst die Verdammnis.“ Röm. xiii. 1,2.
Q. Kann jemand ohne gute Werke in das Himmelreich eingehen?
A. Nein.
Q. Wie können wir das wissen?
A. Weil Christus am letzten Tag des Gerichts zu den Bösen sagen wird: „Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben, und ich war durstig, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben.“ Matt. xxv. 41, 42.
Q. Verrichten die Protestanten nicht solche guten Werke?
A. Viele von ihnen tun es.
Anmerkung:
Adapted for the Family and More Advanced Students in Catholic Schools and Colleges.
With the Approbation of the Sacred Congregation for the Propagation of the Faith
No. III.
Benziger Brothers: New York, 1876
Printers to the Holy Apostolic See
Nihil Obstat:
Joseph Helmpraecht, C.SS.R.
Baltimore, MD., 24 Sept., 1874
Imprimatur:
J. Roosevelt Bayley
Archiep. Baltimorensis
Baltimore, 24 Sept., 1874
copyright. M. Muller. 1876 –
Quelle: catholicapologetics.info
Der gesamte Katechismus findet sich auf archive.org: Familiar Explanation of Christian Doctrine
siehe auch den Beitrag: Kein Heil außerhalb der Kirche