Wenn Satan eine Papstwahl verhindert

Wenn Satan eine Papstwahl verhindert: Schwarzer Rauch am Schornstein der Sixtinischen Kapelle

Die geheime Offenbarung des hl. Johannes

Wenn Satan eine Papstwahl verhindert (Kap. 12, 2)

Das „Zeichen“ im Himmel ist das einer schwangeren Frau, die in ihren Geburtswehen und -ängsten schreit. Dies wurde oft als das ständige Bemühen der Kirche verstanden, treue Nachfolger für Christus zu zeugen; die lehrende Kirche leidet immer unter dem Fluch der Sünde. Die Schuld für die Sünden ihrer Glieder wird immer wieder den Priestern angelastet, die damit den Fluch erleiden, der über Eva ausgesprochen wurde. Bei der Rettung der Seelen erleidet die Kirche die Qualen oder Mühen der geistlichen Geburt. Hippolyt und Methodius geben solche Anwendungen für dieses Detail der Vision.

Der Text verlangt jedoch eine spezifischere Anwendung auf das konkrete künftige Ereignis, auf das die Prophezeiung offensichtlich hinweist und bei dem die Kirche die schwersten Qualen erleidet, weil sie zu diesem Zeitpunkt die größte Krise ihres Lebens durchmacht. In diesen Geburtswehen bringt sie eine bestimmte „Person“ zur Welt, die die Kirche mit eisernem Stab regieren soll (Vers 5). Sie weist dann auf einen Konflikt hin, der innerhalb der Kirche ausgetragen wird, um denjenigen zu wählen, der „alle Völker regieren“ soll, wie es eindeutig heißt. In Übereinstimmung mit dem Text handelt es sich eindeutig um eine PAPSTWAHL, denn nur Christus und sein Stellvertreter haben das göttliche Recht, über ALLE NATIONEN zu herrschen.

Großmächte können die Papstwahl beeinflussen

Außerdem trauert die Kirche nicht um JEDE Papstwahl, die ohne Schwierigkeiten und Gefahren abgehalten werden kann. Aber in dieser Zeit könnten die Großmächte eine bedrohliche Haltung einnehmen, um die Wahl des logischen und erwarteten Kandidaten zu verhindern, indem sie mit einem allgemeinen Glaubensabfall, der Ermordung oder der Inhaftierung dieses Kandidaten im Falle seiner Wahl drohen. Dies würde eine äußerst feindselige Gesinnung der europäischen Regierungen gegenüber der Kirche voraussetzen und der Kirche großen Kummer bereiten, denn ein längeres Interregnum des Papsttums ist immer verhängnisvoll und in einer Zeit allgemeiner Verfolgung noch verhängnisvoller. Wenn Satan eine Papstwahl zu verhindern wüßte, würde die Kirche große Mühsal erleiden.

Einige Ausleger erklären dieses Wehklagen so, daß die alte Synagoge Christus gezeugt hat. Eine solche Erklärung ist unmöglich, denn das Ereignis liegt in der Zukunft. (Siehe IV 1). Methodius vertritt zu Recht die Ansicht, dass die Geburt Christi eine vergangene Geschichte ist, während Johannes in der Apokalypse von gegenwärtigen und zukünftigen Dingen schreibt. (Gastmahl der zehn Jungfrauen – Diskurs VIII. Kap. vii).

Aber die Erklärung, die Methodius gibt, daß die allgemeine Mühsal der Kirche darin besteht, durch die Taufe zu allen Zeiten Kinder für Gott zu zeugen, stimmt nicht mit dem Text überein, weil sie nicht alle dazu bestimmt sind, die Völker mit einem eisernen Stab zu regieren. Nach seiner Erklärung „empfangen die Erleuchteten die Züge und das Bild und die Männlichkeit Christi… und die Kirche liegt in Geburtswehen, bis Christus in uns geformt ist, so daß jeder der Heiligen durch die Teilhabe an Christus als Christus geboren ist“ (Dis. VIII. Kap. viii).

Wenn dies in gewissem Maße auf die gewöhnlichen Christen zutrifft, wie viel mehr trifft es dann nicht auf den Stellvertreter Christi zu, der den Geist Christi hat und an seiner Stelle die Völker lehrt und regiert. –
aus: Kramer, Fr. Herman B. Das Buch des Schicksals (S. 277 – S. 278). TAN-Bücher. Kindle-Version. (eigene Übersetzung) – Herman Bernard Kramer, The Book of Destiny Mit Imprimatur [TAN Books Reprint, 1975] –
Vollständiger Text online verfügbar hier (S. 134)

siehe alle Beiträge von P. Kramer auf der Seite „Auslegung der Apokalypse nach P. Kramer“

(*) Anmerkung: „Unser maltesischer Freund (der in Alexandria geboren wurde) erzählte uns, dass er Spelly [Kardinal Francis Spellman] aus dem Konklave von 1958 kommen sah, weiß und zitternd.“  – aus dem Tagebuch von Mgr. Joseph C. Fenton. (2. November 1960)

siehe dazu auch den Beitrag: Die Kirche wird in der Finsternis sein