Rundschreiben der Päpste
Was Päpste über einen wahren Frieden sagen
Voraussetzung des Friedens: Rückkehr zu Christus und zum Gesetz Gottes
Angesichts dieses schrecklich hereinbrechenden Sturmes ermahnen Wir eindringlich alle, dass sie zum König des Friedens und zum Besieger des Todes zurück kehren, von dem wir die trostreichen Worte gehört haben: „Friede sei mit euch“. Er wird uns den verheißenen Frieden schenken, seinen Frieden, eben den Frieden, den die Welt nicht geben kann, der als etwas Unteilbares die gesamte angstvolle Verwirrung der Gemüter beilegen und beruhigen kann: „Den Frieden gebe ich euch, nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch, euer Herz betrübe sich nicht und zage nicht!“ (Joh. 14, 27) –
aus: Pius XII. Osteransprache in St. Peter v. 9. April 1939
Papst Benedikt XV.
Wir ermahnen alle Nationen inständig, unter der Inspiration des christlichen Wohlwollens untereinander einen wahren Frieden herzustellen und uns zu einem Bündnis zusammenzuschließen, das gerecht und daher dauerhaft sein wird. Und zum Schluss appellieren wir an alle Menschen und Völker, sich im Geiste und im Herzen mit der katholischen Kirche und durch die Kirche mit Christus, dem Erlöser der menschlichen Rasse, zu vereinen, damit wir ihnen in aller Wahrheit die Worte des heiligen Paulus an die Epheser richten können: „Nun aber in Christo Jesu seid ihr, die ihr einst ferne waret, nahe gebracht worden durch das Blut Christi. Denn er ist unser Friede, der aus Beiden Eins gemacht und die Scheidewand nieder gerissen hat,… er die Feindschaft durch sich selbst tötete. Er kam und verkündete Frieden euch, die ihr ferne waret, und Frieden denen, die nahe waren“ [Eph. 2, 13ff] –
aus: Benedikt XV., Enzyklika „Pacem Dei Mundus“
Papst Pius XI.
Es gibt also nach alledem keinen Frieden Christi, außer da, wo Christus herrscht. Wir können also auch nicht besser der Sache des Friedens dienen, als indem wir das Reich Christi wieder herstellen. Wenn daher Pius X. sich zum Ziel setzte, „alles in Christo zu erneuern“, so bereitete er damit, wie unter göttlicher Eingebung, jenes Friedenswerk vor, das später Benedikt XV. sich vorgenommen hat. Wir wollen nun, was Unsere beiden Vorgänger erstrebten, zu einer Aufgabe verbinden und mit allen Kräften verfolgen: den Frieden Christi im Reiche Christi. Dabei vertrauen wir in allem auf die Gnade Gottes, die Uns bei der Übertragung der höchsten Gewalt seinen ewigen Beistand versprochen hat.
Tun sie doch so, als ob die wiederholten Lehren und Vorschriften der Päpste, namentlich Leos XIII., Pius X. und Benedikt XV. ihre ursprüngliche Kraft verloren hätten oder gänzlich veraltet wären. Wir erblicken in diesem Verhalten eine Art Modernismus auf dem Gebiet der Sitten-, Rechts- und Gesellschaftslehre, den Wir, wie den dogmatischen Modernismus, aufs schärfste verurteilen. –
aus: Pius XI., Enzyklika „Ubi arcano“
Was sodann die Eintracht und den Frieden anbelangt, ist folgendes einleuchtend: je weiter sich ein Reich ausdehnt und je vollständiger es die Gesamtheit des Menschengeschlechtes umfaßt, desto stärker werden sich die Menschen der Gemeinschaft bewußt, die sie eint. Und wie dieses Bewusstsein häufigen Streitigkeiten vorbeugt und sie unterdrückt, so nimmt es ihnen ihre Bitterkeit und ihre Härte. – Wenn also das Reich Christi tatsächlich alle umfassen würde, wie es sie von Rechts wegen umfaßt, warum sollten wir dann die Hoffnung auf jenen Frieden aufgeben, den der Friedenskönig auf die Erde gebracht hat? Er, der kam, um alles zu versöhnen (Kol. 1, 20); der nicht kam, um bedient zu werden, sondern um zu dienen (Matth. 20, 28), und der, obgleich er der Herr aller ist, sich zum Vorbild der Demut machte und diese samt der Liebe zu seinem Hauptgesetz erhob; er, der gesagt hat: Mein Joch ist sanft und meine Bürde ist leicht (Matth. 11, 30). –
aus: Pius XI., Enzyklika „Quas primas“
Pius XII.
Es mögen alle bedenken, dass es weder für den Einzelmenschen noch für die Völker und Nationen wahre Ruhe geben kann, ehe nicht alles jener Ordnung eingefügt wird, die aus dem Gesetz des Evangeliums quillt und durch die göttlichen Gnade bekräftigt und unterhalten wird. Alle mögen erwägen, was Christus seinen Aposteln sagte: „Den Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch, nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“ (Joh. 14, 27) –
aus: Pius XII. Osterhomilie in St. Peter v. 9. April 1950