Geheimnis der Gesetzlosigkeit oder der Sünde

Modernisten sind Wegbereiter der Apostasie

Mit dem Tier des Antichristen haben nur die Hörner Diademe als Symbole des Königtums oder der Regierungsgewalt. Die Köpfe sind mit Namen der Blasphemie gebrandmarkt. (Apk. 13, 1) Daher symbolisieren sie die Sünden und Irrtümer, die die Kirche befallen werden. Sieben, die Zahl der Universalität, weist darauf hin, dass in diesem letzten Kampf zur Verhinderung der universellen Herrschaft Christi alle Formen von Sünde und Irrtum gegen die Kirche verhandelt werden. Ein Vorspiel dazu ist in den Fehlern des Modernismus zu sehen, die zu Recht als „Synthese aller Häresien“ bezeichnet wurden. (P. Berry: Geheim. Offenbarung, Kap. 12, 1-18, Punkt 3)

Pius X. Enzyklika „Pascendi gregis“

So bedarf also nach den modernistischen Lehren und Treibereien nichts Beständiges und nichts Unveränderliches in der Kirche sein.
In dieser Ansicht hat es ihnen an Vorläufern nicht gemangelt und von jenen hat unser Vorläufer Pius IX. schon geschrieben: „Diese Feinde der göttlichen Offenbarung preisen auf das höchste den menschlichen Fortschritt und möchten ihn in kühner und gotteslästerlicher Weise auch in die katholische Religion einführen, als wäre die Religion nicht Gottes-, sondern Menschenwerk oder irgend eine philosophische Erfindung, die auf menschliche Weise vervollkommnet werden könnte.“ („Qui pluribus“ v. 9. Nov. 1846)

Die Lehre der Modernisten besonders über die Offenbarung und das Dogma ist nichts Neues; sie ist dieselbe, die Pius IX. im Syllabus schon ausgesprochen und verurteilt hat: „Die göttliche Offenbarung ist unvollkommen und daher einem beständigen und unbeschränkten Fortschritt unterworfen, der dem Fortschritt der menschlichen Vernunft entsprechen muss.“ (Syllabus, 5. Prop.) Noch feierlicher ist sie vom Vatikanischen Konzil in folgenden Worten verurteilt: „Die Glaubenslehre, wie sie Gott geoffenbart hat, ist nicht wie eine philosophische Erfindung dem menschlichen Geist zur Vervollkommnung übergeben, sondern ist wie ein göttlicher Schatz der Braut Christi anvertraut zur treuen Bewahrung und unfehlbaren Erklärung. Deshalb ist auch derjenige Sinn der heiligen Dogmen immer fest zu halten, den die heilige Mutter, die Kirche, einmal erklärt hat, und nie ist von ihm abzuweichen unter dem Schein und Namen eines höheren Verständnisses.“ (Konstitution Dei Filius, 4. Kap.)

Am 1. September 1910 schrieb Pius X.:

„Auch nachdem ihnen die Enzyklika ‚Pascendi‘ die Maske, hinter der sie sich verborgen, vom Gesicht gerissen hat, haben die Modernisten ihre Pläne, den Frieden der Kirche zu stören, nicht aufgegeben. Sie haben in der Tat nicht aufgehört, neue Anhänger zu werben und in einer geheimen Vereinigung zu sammeln.“ (siehe auch den Beitrag: Pius X. im Kampf gegen den Modernismus)

P. Kramer

Alles begann mit dem Abfall von der Kirche, wurde durch die Tätigkeit der Geheimgesellschaften schneller vorangetrieben, durch den Sozialismus und den Kommunismus noch mehr beschleunigt und wird nach dem Aufkommen des Tieres in Person sein fälliges Wachstum erreichen. (Geheim. Offenbarung, Kap. 11, 7)

P. Albert Maria Weiß

„Es ist etwas Ernstes, ja Furchtbares um das, was man die Logik der Tatsachen oder der Geschichte nennt. Diese hat eine Bewegung, die mit der unsrigen sehr viel gemein hat, am Anfang des 16. Jahrhunderts zur großen Kirchenspaltung getrieben und Tausende in den Abgrund gezogen, die nicht an den Abfall dachten. Dieselbe Logik hat aus derselben Bewegung den furchtbaren Umsturz zu Ende des 18. Jahrhunderts erzeugt. Dieselbe Logik hat aus derselben Bewegung in den dreißiger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die traurigen Ereignisse geschaffen, deren Zeugen viele aus uns gewesen sind. Dieselbe Logik muss dieselbe Bewegung auch im 20. Jahrhundert zu einer Katastrophe führen. Eine Bewegung, die so weit und so tief greift, erlischt nicht mehr in sich selbst. Es wäre uns ein wahrer Trost, wenn diesmal die Logik der Geschichte unterläge, es wäre aber das erste Mal.“ (Albert Maria Weiß, Die Religiöse Gefahr 1904)