Die Natur der Engel
Ist der Teufel keine Person, sondern ein Symbol?
Pius XII. schreibt in seiner Enzyklika Humani generis über die Neuerer: „Manche werfen auch die Frage auf, ob die Engel persönliche Geschöpfe seien, …“
In der Dogmatik von Ludwig Ott heißt es:
Die Existenz der Engel wurde geleugnet von den Sadduzäern (Apg. 23, 8) … und vom Materialismus und Rationalismus aller Zeiten.
Die Natur der Engel ist geistig. De fide.
Die Hl. Schrift bezeichnet die Engel ausdrücklich als Geister (spiritus).
Paulus stellt „die Geister der Bosheit“, d h. die gefallenen Engel, und „Fleisch und Blut“, d. h. die Menschen, einander gegenüber. Eph. 6, 12: „Wir haben nicht einen Kampf zu bestehen gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Bosheit in der Himmelswelt.“ Die Gegenüberstellung zeigt, daß die gefallenen Engel als unstoffliche Wesen gedacht sind.
Als Geistwesen besitzen die Engel einen Verstand und einen freien Willen. Das Erkennen und Wollen der Engel ist wegen der reinen Geistigkeit ihrer Natur vollkommener als das Erkennen und Wollen der Menschen, …
Die Willensfreiheit ist die Voraussetzung des Sündenfalles der bösen Engel und ihrer ewigen Verwerfung.
Die bösen Geister (Dämonen) wurden von Gott gut erschaffen; sie wurden durch ihre eigene Schuld böse. De fide.
Das 4. Laterankonzil (1215) erklärte gegenüber dem gnostisch-manichäischen Dualismus: Diabolus enim et alii daemones a Deo quidem natura creati sund boni, sed ipsi per se facti sunt mali. D 428; vgl. D 427) (*)
(*) Denn der Teufel und die anderen Dämonen wurden von Gott in guter Natur erschaffen, aber sie selbst sind durch sich selbst böse geworden.
2. Petr. 2, 4:
„Gott hat die Engel, die sündigten, nicht geschont, sondern hat sie in den Abgrund hinab gestürzt und den Höhlen der Finsternis übergeben zur Aufbewahrung für das Gericht.“
Judas 6:
“Die Engel, die ihre Herrscherwürde nicht wahrten, sondern ihre Wohnung aufgaben, hält er mit ewigen Fesseln bis zum Gericht des großen Tages in der Finsternis verwahrt.“
Die Sünde der Engel ist auf jeden Fall als Geistessünde, mit Augustin und Gregor d Gr. wohl als Sünde des Stolzes aufzufassen,…
Wie die Seligkeit der guten Engel von ewiger Dauer ist (Mt. 18, 10), so ist auch die Strafe der bösen Geister ohne Ende. Mt 25, 41: „Weichet von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist.“ Vgl. Jud. 6: „mit ewigen Fesseln“; Apk. 20, 10: „Sie werden gepeinigt Tag und Nacht in alle Ewigkeit.“
aus: Ludwig Ott, Grundriss der Dogmatik, 1954, S. 134-138
Fazit: Der Teufel ist ein gefallener Engel
Die gefallenen Engel werden „böse Geister“ oder „Teufel“ genannt. Ihr Dasein ist in der hl. Schrift und in der gesamten Erblehre so fest begründet und von der heiligen Kirche so ausdrücklich und vielfach ausgesprochen, daß man den ganzen christlichen Glauben aufgeben muss, wenn man dasselbe leugnet oder die bösen Geister bloß für Sinnbilder der Bosheit, für schlechte Gedanken, Versuchungen und dgl. erklären will.
aus: P. Joseph Deharbes größere Katechismuserklärung, Bd. 1, 1911, S. 206