Die Heilige Schrift

Die Vernichtung von Völkern wegen Sodomie

Zerstörung Sodomas und Gomorrhas

Und der Herr sprach: „Das Geschrei von Sodoma und Gomorrha hat sich gemehrt, und ihre Sünde ist sehr schwer geworden.“ (Gn. 18, 20)

Die Sünden Sodomas sind so schwer, daß sie die Ankläger der Gottlosen werden, und mich zur Rache auffordern.

D. h. ihre Sünden schreien wegen ihrer Abscheulichkeit und entsetzlichen Bosheit zum Himmel um Rache. Nach Ez. 16, 49f und Brief Judä Vers 7 waren es die Sünden des Stolzes, der Unmäßigkeit, Üppigkeit, besonders aber gräuliche, unnatürliche Unzucht, die „stumme oder sodomitische Sünde“ genannt, die gleichwohl schrecklich laut die Rache Gottes heraus fordert. Sie wird im Buch der Weisheit (14, 26) und vom hl. Paulus (Röm. 1, 18ff) als grauenhafte Unnatur und Verirrung („Geschlechts-Verwechslung“), als ein Schandfleck des Heidentums gebrandmarkt, in neuerer Zeit aber unter dem Namen „Homosexualität“ beschönigt und verteidigt, obwohl auch das bürgerliche Strafgesetz sie bedroht(e) (§ 175).

Aber ehe sie sich legten, umgaben die Männer der Stadt das Haus vom Knaben bis zum Greise, dass ganze Volk zusammen. Und schrieen den Lot, und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, so zu dir gekommen diese Nacht? Führe sie heraus, daß wir sie erkennen. (Gn. 19, 4-5)

Sie wollten widernatürliche Wollust mit ihnen treiben, ein die Menschheit entehrendes, die Staaten entvölkerndes, himmelschreiendes Laster.

Dies läßt darauf schließen, daß die Sittenverderbnis einen grauenhaft hohen Grad erreicht hatte; nicht einmal die Rücksichten der Gastfreundschaft wurden heilig gehalten.

Vergeblich bot Lot alles auf, sie davon abzuhalten. Schon war es nahe daran, daß sie die Türen erbrachen. Da zogen die Gäste den Lot zu sich herein und schlugen die, welche draußen waren, mit Blindheit, so daß sie die Türe nicht finden konnten.

Und die, welche draußen waren, schlugen sie mit Blindheit vom Kleinsten bis zum Größesten, so daß sie die Türe nicht finden konnten. Weish. 19, 16.
Alle, die dein sind, führe aus dieser Stadt: denn wir wollen diesen Ort vertilgen, weil sein Geschrei ist groß worden vor dem Herrn, der uns gesandt hat, sie zu verderben. (Gn. 19, 11-13)

An diesem Wunder musste sie Lot als Abgesandte Gottes erkennen.

Die Sonne ging eben auf, als Lot nach Segor kam. Da ließ der Herr über Sodoma und Gomorrha Schwefel und Feuer vom Himmel herab regnen und kehrte diese Städte um, und die ganze Umgegend, alle Bewohner der Städte und alles, was daselbst grünte auf Erden. (Gn. 19, 24)

Bibelzitate aus Allioli; Kommentare aus Allioli und Schuster/Holzammer, Handbuch der Biblischen Geschichte AT Bd. 1 1910, , S. 302-304

Vernichtung der Kanaaniter wegen ihrer Sünden (5. Mos. 16-18)

16. Aber von den Städten, welche dir gegeben werden, sollst du gar nichts leben lassen:
17. sondern sollst töten mit der Schärfe des Schwertes, nämlich die Hethiter, und Amorrhiter, und Kanaaniter und Phereziter und Heviter, und Jenusiter, wie der Herr, dein Gott, dir geboten:
18. auf daß sie euch nicht lehren alle die Gräuel tun, die sie ihren Göttern getan, und ihr sündigt gegen den Herrn, euren Gott.

Um solches Verfahren gehörig zu würdigen, muss man wohl im Auge behalten, daß es sich hierbei um ein Gottesgericht handelte, und daß Kanaans Bewohner durch maßlose Gräuel der Sittenlosigkeit, blutiger Grausamkeit und schändlichen Aberglaubens, die sogar die Seele ihres Götzendienstes bildeten, jenes Gericht Gottes über sich herab beschworen; ferner, daß sie wahrhaft ein ansteckender Pfuhl der Lasterhaftigkeit und Gottlosigkeit geworden waren. Die Heilige Schrift hebt das oft hervor, z. B. schon Gn. 15, 16; besonders Lv. 18, 27; Dt. 12, 30f; 18, 9ff; 29, 17ff; Richt. 2, 2 12ff; 3, 6f; 14, 23. (Schuster, Bd. 1, S. 590)

Welches waren die Gräuel der Sittenlosigkeit der Kanaaniter (Lev. 18, 22- 18, 29)

22. Du sollst nicht mit einem Mann dich vermischen, wie mit einem Weibe, weil das ein Gräuel ist.
23. Du sollst dich mit keinem Tier vermischen, und dich nicht verunreinigen damit. Ein Weib soll keinem Tier sich hingeben, und sich nicht vermischen damit; denn das ist eine Schandtat. (im Griech.: Thekel, eine gräuliche Verwirrung)
24. Ihr sollt euch durch keines von diesen verunreinigen; denn damit haben sich alle die Völker verunreinigt, die ich hinaus werfen will vor eurem Angesicht:
25. wodurch das Land verunreinigt ward, dessen Laster ich heimsuchen will, auf daß es ausspie seine Einwohner.
26. Haltet meine Satzungen und Rechte, und tut nichts von allen diesen Gräueln, weder der Einheimische noch der Fremdling, der bei euch weilet.
27. Denn alle diese Gräuel haben die Einwohner des Landes getan, die vor euch waren, und haben verunreinigt das Land.
28. Deswegen hütet euch, daß das Land nicht auch euch ausspeie, wenn ihr solches tut, wie es das Volk ausgespien, das vor euch war.
29. Jede Seele, die von diesen Gräueln etwa tut, soll umkommen aus der Mitte ihres Volkes.

Schandtat der Gabaoniter (Richter 19, 22-23)

22. Und da sie über Tisch waren, und aßen und tranken, und nach beschwerlicher Reise sich erquickten, da kamen die Leute dieser Stadt, Belials-Kinder, das ist, zügellose Leute, und umgaben das Haus des Alten, und pochten an die Türe, und riefen dem Herrn des Hauses, und sprachen: Bring den Mann heraus, der in dein Haus eingegangen, damit wir ihn mißbrauchen.
23. Und der Alte ging zu ihnen hinaus und sprach: Nicht doch, meine Brüder! Tut doch dieses Übel nicht! Denn der Mann ist eingegangen in meine Herberge; lasset ab von dieser Torheit! 1.Mos. 19, 5.
24. Ich habe eine Tochter, die noch Jungfrau ist, und dieser Mann hat ein Kebsweib, die will ich heraus führen zu euch, daß ihr sie schändet, und eure Lust an ihnen stillt: aber ich bitte, tut doch dieses widernatürliche Laster an dem Manne nicht!
25. Aber sie wollten seinen Worten nicht gehorchen.

Von Benjamin rührt einer der zwölf Stämme Israels her, (…) und bei der Verteilung des Landes unter Josue erhielt er seinen Anteil zwischen den Gebieten Ephraim, Dan und Juda. Zur Zeit der Richter wurde in der Folge einer Gräueltat der Gabaoniten mit den übrigen Stämmen in einen Krieg verwickelt, der nahezu seine völlige Ausrottung zur Folge hatte (Richter 19-21) (Wetzer und Welte`s Kirchenlexikon, Bd. 2, 1883, S. 379)