Katholische Messe

Erklärung des una cum im Kanon der heiligen Messe

Dann fügt der Priester hinzu: Una cum famulo tuo Papa nostro N. und Antistite nostro N., und Omnibus orthodoxis, atque catholicae und apostolicae fidei cultoribus. Es gibt also keine Messe, die nicht der ganzen Heiligen Kirche zugute kommt; alle ihre Mitglieder nehmen daran teil, und wir bemühen uns in diesem Gebet, es zu vertiefen. Zuerst wird der Stellvertreter Jesu Christi auf Erden genannt; und wenn wir seinen Namen aussprechen, beugen wir unseren Kopf, um Jesus Christus in seinem Stellvertreter zu ehren. (*)

Die Kirche betet nicht für diejenigen, die nicht ihren Glauben von den Aposteln herleiten

Ist der Heilige Stuhl unbesetzt, so wird diese Stelle weggelassen. Liest der Papst selbst die Messe, so heißt es statt der im Missale angeführten Worte: et me indigno servo tuo, und mir deinem unwürdigen Knecht. Das Gleiche tut der Bischof für sich; denn nach dem Papst wird auch der Bischof, innerhalb dessen Diözese die Messe gelesen wird, genannt. Überall soll die ganze heilige Kirche repräsentiert sein. In Rom tut man des Bischofs keine Erwähnung, weil der Papst zugleich Bischof von Rom ist. Damit aber auch schließlich die Glieder der Kirche ohne irgendwelche Ausnahme erwähnt seien, heißt es: mit allen Gläubigen, cultoribus; damit bezeichnet man alle treuen Beobachter des Glaubens der heiligen Kirche.

Denn es ist erforderlich in diesem Glauben zu sein, um in der Zahl derer, welche die heilige Kirche erwähnt, begriffen zu werden. Man muss rechtgläubig, orthodox sein. Darum fügt auch die Kirche bei omnibus orthodoxis, rechtgläubig und den von den Aposteln stammenden katholischen Glauben bekennend. Indem die katholische Kirche hervorhebt: omnibus orthodoxis atqcatholicae et apostilocae fidei cultoribus, zeigt sie uns ganz genau, daß sie an dieser Stelle für solche, welche den Glauben nicht haben, die sich weder in gutem noch in richtigem Glauben befinden, die ihren Glauben nicht von den Aposteln herleiten, nicht betet.

Satan wird alle Mittel einsetzen, das Opfer der Messe auszulöschen

Wir verstehen aus den von der Kirche verwendeten Begriffen, wie weit die Heilige Messe von privaten Andachten entfernt ist. Sie muss daher vor allem Vorrang haben, und ihre Absichten müssen respektiert werden.

So lädt die Heilige Kirche alle ihre Glieder ein, an dem großen Opfer teilzunehmen; das ist es, was es möglich macht, dass wir, wenn das Opfer der Messe ausgelöscht würde, bald in den verkommenen Zustand zurückfallen würden, in dem sich die vom Heidentum befleckten Völker befanden, und das wird das Werk des Antichristen sein: Er wird alle Mittel einsetzen, um die Feier der Heiligen Messe zu verhindern, damit dieses große Gegengewicht zerstört werden kann und damit Gott dann allen Dingen ein Ende setzt, ohne Grund, sie am Leben zu erhalten.

Wir können das leicht verstehen, denn seit dem Protestantismus haben wir viel weniger Kraft in den Gesellschaften gesehen. Es sind soziale Kriege entstanden, die Verwüstung mit sich bringen, und das nur, weil die Intensität des Opfers der Messe abnimmt. Dies ist der Beginn dessen, was geschehen wird, wenn der über die ganze Erde entfesselte Teufel und seine Anhänger Unruhe und Verwüstung verursachen, wie Daniel uns warnt. Indem er Weihen verhindert und Priester tötet, wird der Teufel endlich die Feier des großen Opfers verhindern, dann werden die Tage des Unglücks kommen.

Die Heilige Messe ist auch ein Ereignis für Gott

Wir sollten uns nicht wundern, denn die Heilige Messe ist ein Ereignis für Gott wie für uns; dieses Ereignis geht direkt zu seiner Ehre. Er kann die Stimme dieses Blutes, die tausend Mal beredter ist als die des Abels, nicht ignorieren; Er ist verpflichtet, besondere Aufmerksamkeit zu schenken, weil seine Herrlichkeit daran interessiert ist, und weil es sein Sohn selbst ist, das ewige Wort, Jesus Christus, der sich als Opfer anbietet und für uns seinen Vater bittet.

aus: Dom Prosper Gueranger, Explication des prières de la sainte messe, 1885 (eigene Übersetzung)

(*) Fragende Anmerkung: Wer weiß, daß die betreffende Person ein Häretiker oder Apostat ist, und ihn trotzdem als „Papst“ oder „Bischof“ im Kanon der Messe nennt, begeht dieser dann nicht eine schwere Sünde vor dem Angesicht Gottes und beschmutzt damit das reine Opfer, das er begeht? Wenn wir (auch als gläubige Laien) es nicht sicher wissen, sind wir dann nicht verpflichtet, sich in dieser schwerwiegenden Angelegenheit Sicherheit zu verschaffen? Papst Leo XIII. hat in seiner Enzyklika „Sapientiae Christianae“ betont, daß jeder Gläubige verpflichtet ist, seinen Glauben durch Studium und Gebet zu bewahren.

siehe dazu auch: Die Problematik der una cum-Messen