Christi Weissagungen Beweis seiner Gottheit

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P. Joseph Deharbes größere Katechismuserklärung
Vom apostolischen Glaubensbekenntnis – Zweiter Glaubensartikel
§ 2. Jesus Christus wahrer Gott

Christi Weissagungen bekräftigen seine Gottheit

Wie bekräftigte Jesus die Lehre von seiner Gottheit durch Weissagungen?

Jesus sagte viele Dinge vorher, die an sich nur Gott wissen konnte: den Verrat des Judas und die Verleugnung des Petrus, die Art seines Todes, seine Auferstehung, Himmelfahrt u.a.m.

… Wenn Jesus (…) Weissagungen getan hat, welche durch das genaue Eintreffen des Vorhergesagten sich als echt erwiesen haben, so gehören dieselben unstreitig zu den außerordentlichen Zeichen, woraus die Menschen entnehmen konnten und noch immerfort entnehmen können, daß Jesus die Wahrheit sprach, als er von sich selbst aussagte, daß er Gottes Sohn sei. Denn nur dem allsehenden Auge Gottes liegt die Zukunft wie die Gegenwart offen. Wie demnach die Wundertaten Jesu nur durch göttliche Allmacht vollführt werden konnten, so konnten auch seine Weissagungen nur vermöge göttlicher Allwissenheit getan werden. Diese wie jene sind deshalb wahre Wunder und somit unumstößliche Beweise, daß er sich nicht fälschlich als Gott ausgegeben hat.
Nun aber ist es unleugbar, daß Jesus wirklich verschiedene zukünftige Dinge, die weit über alle menschliche Berechnung oder Vermutung hinaus lagen, mit der größten Bestimmtheit vorher gesagt hat, und daß diese Vorhersagungen nach allen, auch den unbedeutendsten Umstünden in Erfüllung gingen. Jesus weissagte beim letzten Abendmahl, daß Judas ihn verraten, daß Petrus, der hochherzige Bekenner seiner Gottheit, ihn vor dem zweiten Hahnenschrei dreimal verleugnen werde. Judas, sein Tischgenosse, ward wirklich zum Verräter, und Petrus tat, wie Jesus vorher gesagt hatte. Wer konnte das menschlicher Weise auch nur im entferntesten vermuten, was Petrus selbst damals mehr verabscheute als den Tod? (Matth. 26, 34. 35) Schon früher hatte Jesus zu seinen Jüngern gesprochen: „Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen. Sie werden ihn den Heiden ausliefern, daß sie ihn verspotten, geißeln und kreuzigen, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.“ (Matth. 20, 18. 19) Aber alles dieses war nach menschlicher Berechnung so wenig wahrscheinlich, daß die Jünger seine Weissagung nicht einmal verstanden: „Sie aber verstanden nichts von allen diesen Dingen.“ (Luk. 18, 34) Es geschah jedoch, wie Jesus voraus gesagt hatte. Selbst das traf ein, was einzig und allein vom unerforschlichen Willen und Ratschluß Gottes abhing, und was mehr als alles andere jede menschliche Voraussicht, Mutmaßung oder Ahnung überstieg: Jesus erstand am dritten Tage von den Toten. In gleicher Weise ward auch die Weissagung Jesu von seiner Rückkehr zum Vater und von der Sendung des Hl. Geistes (Joh. 16) erfüllt. Wäre Jesus aber nicht Gott gewesen, wie konnte er seine eigene Himmelfahrt und namentlich die Ausgießung des Hl. Geistes so zuversichtlich vorher sagen, da diese wundervollen Tatsachen lediglich in Gottes Hand lagen? Und wie könnte Gott der Lehre eines Menschen, der sich fälschlich für Gott ausgäbe, dadurch Vorschub leisten, daß er durch die erstaunlichsten Wunder seiner Allmacht alles haarklein erfüllte, was jener vermessen vorher zu sagen sich erkühnt hätte? Wer könnte einem solchen Gedanken Raum geben, ohne sich der Gotteslästerung schuldig zu machen? Aus den Weissagungen Christi geht also hervor, daß Christus in Wahrheit Gott ist, wie er es selbst von sich behauptete.

Die Weissagung, daß vom Tempel zu Jerusalem kein Stein auf dem anderen bleiben werde.

Der noch heute gänzlich zerstörte Tempel zu Jerusalem legt ebenfalls ein fortwährendes Zeugnis ab von der Echtheit der Weissagung Jesu bei Markus (13, 1-2). Ein Jünger nämlich wies mit Bewunderung auf den Tempel hin und sagte: „Schau doch, Meister, welche Steine, welche Bauwerke!“ Jesus antwortete: „Siehst du all diese großen Gebäude? Es wird kein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht abgebrochen würde.“ (…) Umsonst gab später Kaiser Julian der Abtrünnige dem jüdischen Volke die Erlaubnis, den Tempel wieder aufzubauen. Was dieser Fürst in der frevelhaften Absicht tat, die Weissagung Jesu zuschanden zu machen, das sollte nur die Veranlassung zu einer noch vollkommeneren Erfüllung derselben sein. Beim wiederholten Versuch des Neubaues wurden die Grundsteine des alten Tempels, die bisher noch aufeinander gelegen hatten, durch ein wunderbares Erdbeben hinaus geschleudert, so daß keiner mehr auf dem anderen blieb; ein treffendes Bild jenes Volkes, welches den Eckstein, der da Christus ist, verwarf … (s. auch: Der heilige Cyrillus Bischof von Jerusalem)

Quelle: P. Joseph Deharbes größere Katechismuserklärung, Bd. 1, 1911, S. 330-332

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