Der Antichrist und die Tage des Unglücks

Dom Prosper Guéranger schildert in seinem Buch über die heilige Messe das Vorgehen des Antichristen bezüglich der hl. Liturgie auf prophetische Weise:

„Aus diesen von der heiligen Kirche angewendeten Ausdrücken erhellt, wie sehr verschieden die heilige Messe von irgend einer Privatandacht ist. Sie geht allen andern vor, und ihre Intentionen müssen respektiert werden. Die heilige Kirche beruft alle ihre Glieder zur Teilnahme an dem großen Opfer; und wenn es möglich wäre, dass das Messopfer einmal zu Ende ginge, daß es der Flamme gleich, die keine Nahrung mehr findet, erlösche, dann würden wir sofort aufs Neue in jenen unwürdigen Zustand zurücksinken, in welchem sich die mit dem Götzendienst befleckten Völker befanden. Darauf wird auch das Streben des Antichrist gerichtet sein. Er wird alle Mittel anwenden, um die Darbringung des heiligen Messopfers zu verhindern, damit dies mächtige Gegengewicht gegen seine Herrschaft in Wegfall komme, und Gott die Schöpfung vernichte; denn es ist dann kein Grund mehr vorhanden, dieselbe bestehen zu lassen. Wir erfahren diese Tatsache seit dem Bestehen des Protestantismus, der die Messe abgeschafft hat. Seit dieser Zeit hat die Kraft im Schoß der Gesellschaften eine bedeutende Abnahme erlitten. Ein gesellschaftlicher Kampf hat sich erhoben, der trostlose Zustände im Gefolge hat, und dessen letzte Wurzel darin zu suchen ist, daß das heilige Messopfer nicht mehr in der gleichen Ausdehnung dargebracht wird. Das ist der Anfang dessen, was geschehen wird, wenn der über die Erde entfesselte Teufel und seine Anhänger Verwirrung und Trostlosigkeit verbreiten; wie dies Daniel vorher verkündigt hat. Er wird die Weihen verhindern, die Priester aussterben lassen, und so der Darbringung des großen Opfers immer engere Grenzen ziehen. Dann aber kommen die Tage des Unglücks.“

(Prosper Guéranger, Erklärung der Gebete und Ceremonien der heiligen Messe, 1884, S. 133-134)