Gabenbereitung statt Opferung

Liturgie

Ritus der Neuen Messe – Gabenbereitung statt Opferung

Im Ritus der Neuen Messe heißt es bei der Gabenbereitung:

„Gepriesen seist Du, Gott des Universums, Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht, damit es uns das Brot des Lebens werde.“
„Gepriesen seist Du, Gott des Universums, Du schenkst uns den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit. Wir bringen diesen Kelch vor dein Angesicht, damit er uns der Kelch des Heiles werde.“

In den Offertoriums-Gebeten der tridentinischen hl. Messe betet dagegen der Priester:

Suscipe, sancte Pater, omnipotens, aeterne Deus, hanc immaculatam Hostiam“ – „Heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, nimm diese makellose Opfergabe gnädig an.“

Und in der Bitte um Annahme des Opfers:

„Schaue huldvoll darauf nieder mit gnädigem und mildem Angesicht und nimm es wohlgefällig an, wie Du einst mit Wohlgefallen aufgenommen hast die Gaben Abels, Deines gerechten Dieners, das Opfer unseres Patriarchen Abraham, das heilige Opfer und die makellose Gabe, die Dein Hoherpriester Melchisedech Dir dargebracht hat.“

Das Konzil von Trient sagt über das Opfer des Neuen Bundes:

„Die hochheilige allgemeine und allumfassende Versammlung zu Trient, im heiligen Geist rechtmäßig versammelt, unter Vorsitz derselben Abgeordneten des apostolischen Stuhles, lehrt und erklärt, damit der alte, unbedingt geltende und allerseits vollkommene Glaube, und die Lehre über das große Geheimnis der Eucharistie in der heiligen katholischen Kirche erhalten und in seiner Reinheit nach Entfernung der Irrtümer und Ketzereien bewahrt werde, bezüglich derselbe, in wie ferne sie das wahrhafte und einzige Opfer ist, und beschließt, belehrt durch die Erleuchtung des heiligen Geistes, daß Folgendes den gläubigen Völkern verkündet werde.“

Kap. 1: Von der Einsetzung des allerheiligsten Messopfers

„Weil im Alten Bund nach dem Zeugnis des Apostel Paulus wegen Unzulänglichkeit des Levitischen Priestertums keine Vollkommenheit war, so musste auf Veranstalten Gottes, des Vaters der Erbarmungen, ein anderer Priester nach Ordnung Melchisedechs (Hebr. 7, 11) auftreten, unser Herr Jesus Christus, damit dieser vermöge, alle Heiligungs-Bedürftigen vollkommen zu machen und zur Vollendung zu führen. Dieser unser Herr und Gott also, obgleich er ein einzigmal sich selber auf dem Altar des Kreuzes mit Eintritt des Todes Gott dem Vater darbringen wollte, damit er dort selbst die ewige Erlösung vollziehe, hat, weil doch durch den Tod sein Priestertum nicht erlöschen sollte (Hebr. 7, 24), beim letzten Abendmahl, in welcher Nacht er überantwortet wurde, auf daß er seiner geliebten Braut, der Kirche, ein sichtbares Opfer, wie es die Natur der Menschen erheischt, hinterlasse: ein Opfer, wodurch jenes blutige ein einzigmal am Kreuz zu vollziehend darstellt, und das Gedenken an dasselbe bis an das Ende der Weltzeit erhalten (1. Kor. 11, 24ff), und dessen heilbringende Wirkung zur Vergebung der von uns täglich begangenen Sünden angeeignet werde, sich selber als den auf ewig eingesetzten Priester nach Ordnung Melchisedechs erklärt (Ps. 109, 4), und seinen Leib und Blut unter den Gestalten des Brotes und Weines Gott dem Vater dargebracht, und den Aposteln, die er damals zu Priestern des neuen Bundes einsetzte, unter dem Zeichen der erwähnten Gegenstände zum Genuss dargereicht, und dieselben sowie ihren Nachfolgern im Priestertum darzubringen befohlen mit den Worten: ‚Dieses tut zu meinem Andenken‘, (Luk. 22, 19; 1. Kor. 1. c.) wie die katholische Kirche allzeit erkannt und gelehrt hat. Denn nach der Feier des alten Osterlammes, welches alle Söhne Israel zum Angedenken an den Auszug aus Ägypten schlachteten (Ex. 13, 1ff), setzte er sich selber als das neue von der Kirche durch die Priester unter sichtbaren Zeichen zu opfernde Osterlamm ein zum Angedenken seines Hinganges aus dieser Welt zum Vater, als er durch die Vergießung seines Blutes uns erlöste und aus der Gewalt der Finsternisse entriss ( Kol. 1, 13) und in sein Reich hinüber führte.

Und dieses also ist jenes reine Opfer, welches durch keine Unwürdigkeit oder Bosheit der Darbringenden befleckt werden kann; von welchem der Herr durch Malachias (Mal. 1, 11) vorher gesagt, dass es seinem Namen, welcher groß werden soll unter den Völkern, an jeglichem Ort rein dargebracht werde, und auf welches nicht undeutlich der Apostel Paulus hinweist im Schreiben an die Korinther (1. Kor. 10, 20ff), da er sagt, dass die, welche durch die Teilnahme am Tisch der bösen Geister befleckt sind, nicht Teil nehmen können am Tisch des Herrn, indem er beide Male unter dem Tisch den Altar versteht. Endlich ist es dasselbe, welches in der Zeit des Naturzustandes und des Gesetzes durch mannigfache Formen von Opfern  (Gen. 4, 14; 12, 8; 22, 2. et al.) vorgebildet wurde, welches nämlich alle durch dieselben angedeuteten Güter, als die Vollendung und Vervollkommnung ihrer aller, in sich schließt.“

Kap. 2: Das Opfer der Messe ist Sühnopfer sowohl für die Lebenden als für die Verstorbenen

„Und weil in diesem göttlichen Opfer, welches in der Messe vollbracht wird, eben derselbe Christus enthalten ist und unblutiger Weise geopfert wird, welcher sich selber auf dem Altar des Kreuzes ein einzigmal blutiger Weise aufgeopfert hat, so lehrt die heilige Versammlung, daß dieses Opfer wahrhaft ein Sühnopfer sei, und durch dasselbe bewirkt werde, wenn wir mit aufrichtigem Herzen und rechtem Glauben, mit Ehrfurcht und Andacht, zerknirscht und reumütig zu Gott hintreten, daß wir Erbarmen erlangen und Gnade finden, wenn Hilfe Not tut. Durch dieses Opfer nämlich versöhnt, verleiht der Herr Gnade und die Gabe der Buße, und erläßt Vergehen und Sünden, seien sie auch noch so groß. Denn es ist ein und dieselbe Opfergabe, derselbe jetzt durch den Dienst der Priester sich Opfernde, welcher damals sich selbst am Kreuz geopfert hat, indem nur die Weise der Darbringung verschieden ist. Werden nun, wohl verstanden, die Früchte jenes blutigen Opfers durch dieses unblutige in reichem Maße angeeignet, so wird nicht im Entferntesten jenem durch dieses auf irgend eine Weise Eintrag getan. Deshalb wird es nach Überlieferung der Apostel nicht nur für die Sünden, Strafen, Genugtuungen und andere Bedürfnisse der lebenden Gläubigen mit Recht dargebracht, sondern auch für die in Christus Verstorbenen, welche noch nicht völlig gereinigt sind.“ –
aus: Beschlüsse und Glaubensregeln des hochheiligen allgemeinen Konzils zu Trient, 1865, S. 109 – S. 110

Die Uminterpretierung des Opfers in der Neuen Messe:

Im Buche Genesis läßt sich nachlesen, das Tridentinische Konzil hatte auf diese Stelle verwiesen:

„Und es begab sich nach vielen Tagen, dass Kain dem Herrn Gaben opferte von den Früchten der Erde, und dass auch Abel opferte von den Erstlingen seiner Herde, und von ihrem Fett. Da sah der Herr auf Abel und seine Gaben (*) (Hebr. 11, 4), aber auf Kain und seine Gaben sah er nicht: und es ergrimmte Kain sehr, und sein Angesicht senkte sich (Anm.: d. h. verfinsterte sich).“ (Gen. 4, 3-5) (siehe auch den Beitrag: Die ersten Nachkommen Kain und Abel)

(*) Gott verzehrte die Gaben des Abel durch ein himmlisches Feuer, aber nicht jene Kains. (Hier.)

Ein Satz aus dem Neuen Messritus von Montini alias Paul VI. findet sich auch in der Satansmesse:

Im offiziellen Text der Satansmesse, die im Dezember 1955 in deutscher Sprache gedruckt wurde, ‚opfert‘ der ‚Priester‘ die „Frucht der Arbeit“. Im sog. neuen ‚Ordo Lectionum Missae‘, welches von Montini approbiert wurde im Jahre 1969, ist die gleiche Formulierung enthalten: „Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. (…) Die Satansmesse, deren Originaltext aus Großbritannien stammt, trägt den Titel „O.T.O. – Liber XV. – Ecclesiae Gnosticae Canon Missae“. (nach SB 38/84) –
aus: Einsicht e1504 Okt. 1985, S. 104

Das ist der Ritus der Neuen Messe, den Kardinal Billot voraus geahnt hat, wenn er fragt:

„Welches neue Ungeheuer des Götzendienstes wird sich in unseren Tempeln breit machen, die zu Tempeln des Gottes Menschheit, des Gottes Vernunft, des der Welt inne wohnenden Gottes geworden sind, und am Ende nach all den Bemühungen des Freidenkertums über den weltjenseitigen Gott der christlichen Offenbarung triumphieren?“ (siehe: Gräuel der Verwüstung im Neuen Bund)

Siehe auch die Beiträge zum Thema: Die Gründung einer neuen Kirche