Die Kirche der mystische Leib Christi

Zu sehen ist die Tiara des Papstes, Bischofsstab, Schlüssel und Palmzweige sind hinter der Tiara des Papstes kreuzweise angeordnet

Lehrschreiben der Päpste

Die Kirche und der mystische Leib Christi sind eins

Aus: Pius XII. Humani generis – Die modernen Irrtümer

Wieder andere glauben sich nicht an die Lehre gebunden, die Wir vor wenigen Jahren in Unserem Rundschreiben dargelegt haben, und die, gestützt auf die Quellen der Offenbarung, besagt, der mystische Leib Christi und die römisch-katholische Kirche seien ein und dasselbe. (Vgl. Pius XII., Rundschreiben Mystici Corporis vom 29. Juni 1943. AAS XXXV (1943) 193-248. Vgl. HK Nrn. 752-846). –
aus: Anton Rohrbasser, Heilslehre der Kirche, Dokumente von Pius IX. bis Pius XII., 1953, S. 266

Aus: Pius XII. Mystici corporis – Die Kirche der geheimnisvolle Leib Christi

Den Gliedern der Kirche aber sind in Wahrheit nur jene zuzuzählen, die das Bad der Wiedergeburt empfingen, sich zum wahren Glauben bekennen und sich weder selbst zu ihrem Unsegen vom Zusammenhang des Leibes getrennt haben noch wegen schwerer Verstöße durch die rechtmäßige kirchliche Obrigkeit davon ausgeschlossen worden sind. Denn – so sagt der Apostel – durch einen Geist wurden wir alle zu einem Leib getauft, ob Juden oder Heiden, ob Sklaven oder Freie (1. Kor. 12, 13) Wie es also in der wahren Gemeinschaft der Christgläubigen nur einen Leib gibt, nur einen Geist, einen Herrn und eine Taufe, so kann es auch nur einen Glauben in ihr geben (Vgl. Eph. 4, 4); und deshalb ist, wer die Kirche zu hören sich weigert, nach dem Gebot des Herrn als Heide und öffentlicher Sünder zu betrachten (Vgl. Matth. 18, 17) Aus diesem Grund können die, welche im Glauben oder in der Leitung voneinander getrennt sind, nicht in diesem einen Leib und aus seinem einen göttlichen Geist leben. –
aus: Anton Rohrbasser, Heilslehre der Kirche, Dokumente von Pius IX. bis Pius XII., 1953, S. 478

Aus: Leo XIII. Satis cognitum – Einsetzung und Einheit der Kirche

Fassen wir das ins Auge, was wirklich geschehen ist, so hat Christus die Kirche nicht in der Weise gebildet und gestaltet, als sollte sie eine Vereinigung von mehreren Gemeinschaften sein, die zwar einander in der Art ähnlich wären, sich aber voneinander unterscheiden würden und nicht durch solche Bande geeint wären, welche die eine und einzige Kirche bilden könnten, in dem Sinne, wie wir im Glaubensbekenntnis sagen: „Ich glaube an die ein … Kirche“.
Als Jesus Christus von diesem mystischen Bau sprach, erwähnte er nur eine Kirche, er nannte sie Seine Kirche: Ich werde meine Kirche bauen (Matth. 16, 18). Jede andere außer dieser, welche auch immer man sich denken mag, kann die wahre Kirche Christi nicht sein, da sie nicht von Christus gestiftet ist.
Es gibt also nur eine Kirche Christi und zwar für alle Zeiten. Wer abseits von ihr lebt, erfüllt nicht den Willen und die Vorschrift Christi; da er den Weg des Heiles verlassen hat, geht er dem Verderben entgegen. „Wer sich von der Kirche trennt, verbindet sich mit einer Ehebrecherin und hat kein Anrecht auf die Verheißungen der Kirche; wer die Kirche Christi im Stich läßt, gelangt nicht zu den Belohnungen Christi… Wer nicht zu dieser Einheit steht, hält das Gebot Gottes nicht, behält nicht das Leben und nicht das Heil“ (Cyprianus, De cath. Eccl. Unitate n. 6. CV 3, 1, 2134. PL 45, 503). –
aus: Anton Rohrbasser, Heilslehre der Kirche, Dokumente von Pius IX. bis Pius XII., 1953, S. 361 u. 364

Aus: Pius IX. Iam vos omnes – Apostolisches Schreiben an die Protestanten

Wer nun aber sorgfältig betrachtet und erwägt, in welcher Lage sich die verschiedenen und von einander abweichenden Religions-Gesellschaften befinden, getrennt von der katholischen Kirche, welche von Christo unserm Herrn und seinen Aposteln an ohne Unterbrechung durch ihre rechtmäßigen geweihten Hirten immer diejenige göttliche Gewalt ausgeübt hat und auch gegenwärtig ausübt, welche von dem Herrn selbst ihr übergeben ist, der wird sich leicht überzeugen müssen, daß weder eine einzelne aus diesen Genossenschaften, noch alle zusammen auf irgend eine Weise jene Eine und katholische Kirche bilden und seien, welche Christus der Herr erbaut, begründet und deren Bestand er gewollt hat, und daß sie auf keine Weise ein Glied oder ein Teil dieser Kirche genannt werden können, dieweil sie von der katholischen Einheit sichtbar getrennt sind. –
aus: M. J. Scheeben, Das ökumenische Konzil vom Jahre 1869, 1870, Bd. 1, S. 44 – S. 45

Aus: Pius VI. Auctorem fidei – Verurteilung der Synode von Pistoia

Dieselben kannten die verschlagene Kunst des Betruges der Neuerer: jene, die Verletzung katholischer Ohren fürchtend, bemühen sich häufig, die Schlingen ihrer Fangnetze durch schlaue Bemäntelung der Worte zu überdecken, damit der in der Mehrdeutigkeit versteckte Irrtum leichter unbemerkt in die Seelen eindringe. So tritt es dann ein, daß wegen der durch die geringste Hinzufügung oder Veränderung entstellten Wahrheit eines (Lehr-)Satzes sich das Bekenntnis, welches das Heil wirkt, durch irgendeine subtile (Sinn-)Verletzung zum Tode wende. Und gerade diese verdeckte und trügerische Weise der Auseinandersetzung, die in jeder Art sprachlicher Darstellung lasterhaft ist: sie ist in einer Synode am wenigsten zu dulden. Das Lob einer Synode besteht ja besonders darin, daß sie beim Lehren jene klare Weise des Ausdruckes einhalte, welche keine Gefahr des Anstoßes mehr zurückläßt. Wenn daher etwas in dieser Art gesündigt worden ist, so kann es nicht verteidigt werden durch die heimtückische Entschuldigung, welche vorgebracht zu werden pflegt: nämlich daß das, was sich als gefährlich gesagt herausstellt, an anderen Stellen deutlicher erklärt oder auch verbessert aufgefunden wird … –
Quelle: Einsicht