Rangordnung der Nächstenliebe – Ordo amoris Aus dem ‚Handbuch der Moraltheologie‘ von Dominic M. Prümmer, O.P 224. Bei der Ausübung der Nächstenliebe ist eine Ordnung zu beachten: 1. zwischen den Personen, die man liebt; 2. zwischen den Gütern, die man an ihnen liebt. 1. Bei der Liebe zu den Personen ist folgende Ordnung zu beachten: a) Wir sind verpflichtet, Gott über alles zu lieben, dann uns selbst und an dritter Stelle unseren Nächsten. Dass Gott über alles geliebt werden muss,…
Moraltheologie
Moraltheologie Die Frage der Wahl eines unwürdigen Kandidaten 4. BEDINGUNGEN, UNTER DENEN MAN FÜR UNWÜRDIGE KANDIDATEN STIMMEN KANN Mit dem Begriff „unwürdige Kandidaten“ sind nicht unbedingt Menschen gemeint, deren Privatleben moralisch verwerflich ist, sondern solche, die, wenn sie gewählt würden, dem Staat oder der Religion schweren Schaden zufügen würden, wie z.B. Männer mit schwankendem Temperament, die Angst haben, Entscheidungen zu treffen. Nicht jeder Katholik ist der beste Mann für ein Amt Im praktischen Leben ist es oft schwierig, festzustellen, ob…
Moraltheologie Moralische Grundsätze des Wahlverhaltens Die Grundsätze des Wahlverhaltens, wie P. Cranny aufzeigt, sollte ein Bürger ernst nehmen: Um intelligent wählen zu können, sollte sich der Bürger ein angemessenes Wissen über die Wahlgrundsätze, die Kandidaten und die zur Wahl stehenden Themen aneignen. Er sollte alle Mittel nutzen, die ihm bei einer vernünftigen Stimmabgabe helfen, wie Organisationen, Versammlungen und dergleichen. Die Pflicht zur Ausübung des Wahlrechts 2643. Die Pflicht zur Ausübung des Wahlrechts: (a) Es ist eine ernste Pflicht, das den…
Moraltheologie Der Einfluss der geistig-sittlichen Eigenart des Einzelnen Auch das geistige Leben ist dem Prinzip der Individuation unterstellt. Sie wird bewirkt teils durch die „Materie“, oder durch das körperliche Substrat der Seele, teils durch den verschiedenen Freiheitsgebrauch der Menschen (S. th. 1, q. 85, a. 7; vgl. 1, q. 96, a. 3). Mit Rücksicht auf die Verschiedenheit der Leiblichkeit, der „Materie“, vereinigt Gott mit ihr eine angepaßte Seele; die Seelen sind gleich, was die allgemeine und unbegrenzte Aufnahmefähigkeit (intellectus possibilis)…
Moraltheologie Die Stellung der Frau in der Gesellschaft Bei der Frauenfrage handelt es sich um Bestrebungen, die darauf abzielen, zugunsten der Frau deren rechtliche und soziale Stellung wesentlich zu ändern; ihre Rechte im sozialen Leben sollen ausgedehnt und die wirtschaftlichen Erwerbsberufe sollen ihr womöglich, so nach extremer Richtung, ohne jede Einschränkung zugänglich gemacht werden. Die christlichen Grundsätze Nach christlicher Auffassung, der Leo XIII. in seiner Enzyklika „Rerum novarum“ klaren Ausdruck verliehen hat, passen bestimmte Arbeiten weniger für die Frau, deren…
Moraltheologie Das Recht der Familie in Familie und Gesellschaft Das Recht der Familie und das Recht in der Familie Keineswegs leitet die Familie ihr Existenzrecht vom bürgerlichen Gesetz her, und keineswegs ist das Recht der Eltern auf ihre Kinder und auf deren Erziehung ein Ausfluss staatlichen Gesetzes. Gottes Autorität selbst hat am Anfang der Menschheits-Geschichte die Familie begründet mit dem Gebot: „Wachset und mehret euch“ (Gen. 1, 28). Damit war die Familie oder die häusliche Gesellschaft geschaffen, sie mag klein…